Die Juso-Hochschulgruppe Lübeck, die in diesem Semester neu gegründet wurde, zeigt sich erfreut über den kürzlich von der Bürgerschaft gefassten Beschluss, Baurecht für ein weiteres Studierendenwohnheim zu schaffen. Angesichts des akuten Mangels an bezahlbarem Wohnraum für Studierende in Lübeck ist dieser Schritt ein dringend notwendiger.
„Die statistische Übersicht 2022 vom Deutschen Studierendenwerk hat deutlich gezeigt, dass wir in Lübeck einen erheblichen Mangel haben“, sagt die Co-Vorsitzende der Hochschulgruppe, Sina Stockfisch. „Mit nur 578 Wohnheimplätzen für 11.692 Studierende haben wir eine Wohnheimplatzquote von weniger als 5 %. Damit liegen wir nicht nur in Schleswig-Holstein, sondern deutschlandweit hinten. Andere Bundesländer wie Baden-Württemberg, Brandenburg, Sachsen und Thüringen haben eine dreifach so hohe Quote.“
Das beschlossene Baurecht eröffnet die Möglichkeit, etwa 120 zusätzliche Plätze für studentisches Wohnen zu schaffen. „Dies ist ein ermutigender Schritt in die richtige Richtung“, so Stockfisch weiter. „Um jedoch sicherzustellen, dass diese neuen Plätze bezahlbar bleiben, ist eine Unterstützung des Landes unabdingbar. Beispielsweise könnte das Land die Erbpachtzinsen übernehmen, um die Wohnkosten für Studierende zu reduzieren.“
Die Hochschulgruppe freut sich darauf, diese und andere wichtige Themen mit der Landtagsabgeordneten Sophia Schiebe (SPD) am kommenden Montag, den 17. Juli, bei einer Pizza-Diskussionsrunde zu besprechen. Hierzu gehören auch Themen wie die Zukunft des Semestertickets und ein Tarifvertrag für studentische Beschäftigte.
Auch Lennart Diener, der SPD-Ortsvereinsvorsitzende von St. Jürgen, begrüßt den Bürgerschaftsbeschluss: „Der Bebauungsplan für das Gebiet Bornkamp / Schärenweg sieht vielversprechend aus. Mit 245 Wohneinheiten, inklusive 120 Studentenwohnplätzen, deckt er ein breites Spektrum an Wohnbedürfnissen ab. Sowohl die 80 Wohneinheiten im Geschosswohnungsbau, als auch Reihenhäuser mit 37 Wohneinheiten und Doppelhäuser mit 14 Wohneinheiten, sind gut durchdacht. Der Anteil des sozialen Wohnungsbaus beträgt 30 %. Darüber hinaus berücksichtigt der Plan die Bedürfnisse der Gemeinschaft mit einem geplanten Spiel- und Bolzplatz sowie einem hoffentlich realisierbaren Jugend- und Nachbarschaftstreff, der aktuell noch geprüft wird. Beides sind Anliegen, die auch in unserer Umfrage ‚Wo drückt der Schuh?‘ immer wieder aufgegriffen wurden.“
Die Juso-Hochschulgruppe Lübeck ist gespannt auf die zukünftige Entwicklung und wird sich weiterhin für die Belange der Studierenden stark machen.
Über die Juso-Hochschulgruppe Lübeck: Die Juso-Hochschulgruppe Lübeck wurde in diesem Semester gegründet und ist ein Zusammenschluss von Studierenden, der sich für sozialdemokratische Werte einsetzt. Die Gruppe arbeitet daran, die Lebens- und Lernbedingungen von Studierenden in Lübeck und ganz Schleswig-Holstein zu verbessern. Sie setzt sich für erschwinglichen Wohnraum, gerechte Löhne für studentische Beschäftigte und eine stabile Finanzierung des öffentlichen Verkehrs ein.