Die beiden Mitglieder des SPD-Vorstandes und gesundheitspolitischen Sprecher der SPD Sandra Odendahl (Fraktion) und Michael Tietz (Kreisvorstand) sind über die Blockadehaltung der CDU entsetzt. Ein weiteres Abwarten ist nicht hinnehmbar.
„Es handelt sich bei Drogensucht um eine Krankheit. Die Versorgung dieser kranken Menschen ist nicht erst seit der „Auflösung“ der offenen Drogenszene am Krähenteich unbefriedigend. Auch wenn das „Streetworker Mobil“ viel Hilfe -wie z.B. Spritzentausch etc. anbietet, fehlt es an grundlegenden Dingen wie Verpflegung“, sagt Sandra Odendahl.
Michael Tietz unterstützt den Hilferuf der Polizei, die eine zeitnahe Öffnung der Begegnungsstätte fordert. „Wir teilen die Auffassung, dass die Freifläche unter der Marienbrücke derzeit der einzig sinnvolle Platz ist, um die Süchtigen medizinisch zu versorgen. Hinzukommt, dass die Drogendealer hier weniger Chancen haben die Süchtigen aufzusuchen. Hier wäre auch genügend Platz um eine Substituts Ambulanz zu etablieren.“
Sandra Odendahl ergänzt: „Es ist eine Frage des Respekts, dass wir den Süchtigen eine Möglichkeit – getrennt nach Geschlechtern – geben sich und ihre Bekleidung zu waschen.“
„Dass die CDU sich jetzt hinter den Kosten versteckt, ist nicht nachvollziehbar, da es sich um Maximalkosten handelt, die bei einer sieben Tage Betreuung anfielen. Man sollte einfach beginnen, um den betroffenen Menschen nicht die gesundheitliche Grundversorgung zu versagen. Man könnte auch mit einer geringen Besetzung an fünf Tagen starten und die Entwicklung abwarten,“ meint Michael Tietz.
Auch das Argument der CDU, dass man auf den Suchthilfeplan warte, ist nur vorgeschoben, da die Entwurfsfassung des Suchtplanes zur Begegnungsstätte mit der Beschlussvorlage versandt wurde.
Die Sache auf die lange Bank zu schieben, ist politisch nicht verantwortbar, sind sich Sandra Odendahl und Michael Tietz einig.