Ohne die Bürgschaft durch die Bürgerschaft wäre die Travemünder Woche wohl langfristig in Gefahr
Regatten für Menschen mit Handicap, Jugendweltmeisterschaften oder Dickschiffe aus der ganzen Welt in sicherem Abstand zueinander auf der Ostsee – die Travemünder Woche ist das zweitgrößte Segelsportereignis der Welt und hat eine riesige Strahlkraft für die Hansestadt Lübeck. Es ist das Segelevent, wo die Hälfte der Teilnehmer:innen unter 18 Jahre alt sind und die Zuschauer:innen von Land aus die Segelwettbewerbe auf der Ostsee tatsächlich mitverfolgen können.
Frank Schärffe, Geschäftsführer der Travemünder Woche gGmbH, machte im Lübecker Hauptausschuss klar, dass es noch viele offene Fragen gibt – so wie Zahl der Teilnehmer:innen oder der Besucher:innen bzw. die Frage, ob die TW überhaupt stattfinden kann: „Wenn uns Corona einen Strich durch die Rechnung macht und die Travemünder Woche wegen zu hoher Infektionszahlen ausfallen muss, dann ist das so,… aber es wäre schade, wenn die Stadt nicht alles versucht haben würde, wenn es eine Chance gibt!“
SPD-Bürgermeister Jan Lindenau sagte sinngemäß, die Stadt Lübeck wolle nicht einfach 500.000 EUR versenken oder verschenken, sondern nur ein mögliches Defizit von bis zu maximal 500.000 EUR im Falle eines Falles decken,… „damit schaffen wir die Voraussetzungen, um überhaupt eine mögliche Durchführung der Travemünder Woche diesmal sowie auch langfristig und nachhaltig zu sichern.“
SPD-Fraktionschef Peter Petereit stellte die Bedeutung der Travemünder Woche heraus: „Für uns in Lübeck ist Sport ein wichtiges Thema für Kinder, Jugendliche und Erwachsene – der Segelsport hat für uns als Stadt am Wasser eine vitale Bedeutung – auch weil der Segelsport mit seinen Lübecker Vereinen positive Effekte auf die Schwimmreife von Kindern hat.“
Der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion Peter Reinhardt ergänzte: „Wir Lübecker wollen unsere Traditionsveranstaltung erleben, und wir wollen doch alle auch ein bisschen Hoffnung darauf, mal wieder rauszukommen. Für diese Hoffnung steht auch die Travemünder Woche sozusagen symbolisch, und es soll ja auch keine Massenveranstaltung werden, sondern ein wichtiges weltweit strahlendes Ereignis an der frischen Luft mit frischer Brise, das wir über die Pandemiezeit hinaus retten und erhalten wollen!“
Am Ende stimmten die Fraktionen von SPD, CDU und FreieWähler&GAL gemeinsam im Hauptausschuss dafür, die Travemünder Woche zu unterstützen – mit bis zu 500.000 EUR für die Durchführung des Sportprogramms – und damit die Existenz der TW zu sichern. Nun ist eine Zustimmung in der Lübecker Bürgerschaft sehr wahrscheinlich. Fazit: Die SPD setzt auf Segel-Sport: Heißt Flagge!