Der SPD-Fraktion Lübeck ist es wichtig, zu zentralen Themen die Einstellung der Lübecker:innen zu kennen. Deshalb betont der SPD-Fraktionsvorsitzende Peter Petereit: „Wir sind froh, dass die Verwaltung jetzt so schnell eine bessere Lösung gefunden hat, um zu klären, ob die Lübecker:innen den AKW-Bauschutt hier nach Lübeck transportiert haben wollen oder nicht.“ Dass die Umfrage bei dem neuen wissenschaftlichen Institut auch noch mit 10.000 Euro viel günstiger ist, als die doch sehr tendenziös anmutende zu vor geplante Befragung , zeigt, dass es richtig war von Seiten der SPD-Fraktion, die Verwaltung noch mal aufzufordern, nach einem anderen Meinungsforschungsinstitut zu suchen.
Auch wenn die Zeit drängt – denn die SPD will, dass die Lübecker:innen gefragt werden, bevor der Grüne-Landesminister mit seiner AKW-Bauschutt-Zwangszuweisung ernst macht – dennoch muss alles gründlich mit Sorgfalt gecheckt werden. „Das Thema ist zu ernst, als dass da Schnellschüsse gemacht werden können“, so Petereit.
„Andere Lübecker Parteien gehen sorglos mit der Behauptung um, dass schwach radioaktiv belasteter Schutt für die Lübecker Bevölkerung vollkommen ungefährlich sei. Nach den aktuellen Verordnungen und Gesetzen mag es zwar legal sein, den Bauschutt ‚freigemessen‘ zu entsorgen – aber so gänzlich ungefährlich ist dies möglicherweise nicht“, ergänzt Dr. Marek Lengen. Der umweltpolitische Sprecher der SPD-Fraktion berichtet von den Ergebnissen eines Wissenschaftlertreffens der Landesärztekammer ‚Gesundheitliche Risiken gering radioaktiver Strahlenbelastung beim Rückbau von Atomkraftwerken und in Folge medizinischer Anwendungen‘ am 3.2.2018 in Stuttgart: „Dort wiesen Vertreter der Universität Greifswald darauf hin, dass in zahlreichen internationalen Studien belegt wurde, dass das Krebsrisiko auch bei geringen Strahlenbelastungen steigt!“
Dr. Marek Lengen fordert deshalb auch eine Neubewertung des Strahlenrisikos, weil auch besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen wie z. B. schwangere Frauen, Kinder und Menschen mit chronischen Krankheiten zu berücksichtigen sind. Zudem schwindet das Vertrauen in strahlenschutzrechtlich erfasste Werte der Betreiber und Entsorger, da es auch schon zum Austritt von radioaktivem Cäsium-137 in Brunsbüttel gekommen ist: „Auch deshalb lehnen wir die von der „Kieler Kuddelmuddel-Regierung“ geplante Zwangszuweisung von AKW-Abfällen nach Lübeck weiter ab und sind gespannt, wie die Lübecker:innen dieses Thema sehen!“